Das Europäische Parlament hat in dieser Woche über den Entwurf der Vorschriften für den neuen EU-Führerschein abgestimmt und diese mit 339 Ja- zu 240 Nein-Stimmen angenommen.
MEPs have backed updates to EU rules on driving licences to improve road safety.
Parliament is in favour of introducing a digital driving licence, available on a mobile phone and fully equivalent to the physical driver’s licence.
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— European Parliament (@Europarl_EN) February 28, 2024
Digitaler Führerschein ergänzt „Pappe“
Unter anderem hat sich das Europäische Parlament dabei für die Einführung eines digitalen Führerscheins ausgesprochen, der auf dem Smartphone gespeichert wird und den gleichen Stellenwert haben soll wie der physische Führerschein.
Die Bereitstellung eines digitalen EU-Führerscheins ist jedoch nur einer von vielen Punkten der neuen EU-Führerscheinvorschriften, die vor allem für mehr Verkehrssicherheit sorgen sollen.
Ein wesentlicher Bestandteil der vorgeschlagenen Änderungen betrifft zukünftige Führerscheinprüfungen, die fortan auch Aspekte wie das Fahren bei schlechten Wetterbedingungen, die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt, den Umgang mit dem toten Winkel und das sichere Öffnen von Autotüren umfassen sollen. Ziel ist es, die Fahrer besser auf alltägliche Fahrsituationen vorzubereiten und das Bewusstsein für die Risiken im Straßenverkehr zu schärfen.
Keine Pflicht-Untersuchungen für Alte
Entschärft wurden hingegen die geplanten Überprüfungen der Fahrtauglichkeit älterer Führerscheinbesitzer. Hier waren eigentlich regelmäßige Tests ab 70 Jahren vorgesehen.
Stattdessen sollen diese die Möglichkeit erhalten, ihre Fahrtüchtigkeit selbst zu bewerten – die endgültige Entscheidung über die Notwendigkeit einer ärztlichen Untersuchung soll den Mitgliedstaaten überlassen werden.
Für Fahranfänger ist eine europaweite Probezeit von mindestens zwei Jahren mit strengeren Regeln vorgesehen, einschließlich niedrigerer Alkoholgrenzwerte und härterer Strafen für unsicheres Fahrverhalten. Um dem sich abzeichnenden Mangel an Berufskraftfahrern entgegenzuwirken, wird Jugendlichen allerdings der Erwerb eines Führerscheins für bestimmte Fahrzeugklassen unter erleichterten Bedingungen ermöglicht.
Nach den Europawahlen wird sich das Parlament erneut mit dem EU-Führerschein beschäftigen.